Sachverständigen-Forum - Unschärfen am Bau

Donnerstag 22. Januar 2015 | Bauherren Schutz Bund e.V. | RAL

„Vor Wasserschäden schützen“ - Entwässerungstechnik für Haus und Grundstück – Was ist zu beachten?

Zuverlässige Entwässerungssysteme im Haus und auf dem Grundstück sind unabdingbar, um den Wert des Eigenheims dauerhaft zu erhalten, die Gesundheit der Bewohner zu wahren sowie die Umwelt zu schützen. Mehr noch: Die frühzeitige Auseinandersetzung...

Das Problem
Die Haus- und Grundstücksentwässerung wird beim Neubau von vielen Bauherren eher pragmatisch gesehen und in erster Linie als Abwasserentsorgung betrachtet. Dabei sind zuverlässige Entwässerungssysteme im Haus und auf dem Grundstück unabdingbar, um den Wert des Eigenheims dauerhaft zu erhalten, die Gesundheit der Bewohner zu wahren sowie die Umwelt zu schützen. Mehr noch: Die frühzeitige Auseinandersetzung mit dem Thema Entwässerung kann bares Geld sparen.

Wichtig: Hochwertige Materialien und Fachexpertise
Damit das Haus trocken bleibt, sollten Bauherren Abwassersysteme (Abläufe, Rohre, Formstücke usw.) von hoher Qualität verwenden. Ob Gusseisen, Stahl oder vergleichbare Materialien für die Entwässerungstechnik verwendet werden, ist jedem selbst überlassen, solange die Qualität stimmt. Wichtig ist aber auch, dass die Abwassersysteme in und ums Haus den Anforderungen der Immobilie entsprechen und fachgerecht eingebaut und verlegt werden. Es ist deshalb ratsam, dass sich Bauherren von Fachpersonal beraten lassen. Produkte und Dienstleister mit dem RAL Gütezeichen unterliegen regelmäßigen Kontrollen und gelten deshalb als besonders zuverlässig.

Achtung: Undichte Rohre und Abläufe
Schadhafte Rohre und Abläufe stellen eine große Gefahr für ein trockenes Zuhause dar. Sie führen nicht nur zu Wasserschäden, sondern können durch Schimmelbildung auch die Gesundheit der Hausbewohner gefährden. Wasserschäden am Haus können teuer werden. Meist bleibt es nicht nur bei den Kosten für die Beseitigung von feuchten Wänden oder Decken. Oft muss auch beschädigtes Mobiliar ersetzt werden. Deshalb ist es schon beim Hausbau wichtig, dass Bauherren auf hochwertige Abwassersysteme achten und sich professionelle Hilfe für den Einbau holen. Die RAL Gütezeichen Gebäudeentwässerung und Entwässerungstechnik Guss sind für Bauherren ein guter Indikator für besondere Qualität.

Achtung: Starkregen - Bedrohung für Haus und Grundstück
In den letzten Jahren ist Starkregen zu einem immer größeren Problem geworden und hat häufig zu gravierenden Schäden geführt. Starkregen drückt Schmutzwasser durch Rückstau in Haus und Keller. Deshalb ist es zum Schutz der Immobilie wichtig, beim Hausbau darauf zu achten, dass das Grundstück gegen Rückstau abgesichert wird. Auch für das Haus stellt Starkregen eine Bedrohung dar, da insbesondere Flachdächer überflutet und sogar zum Einsturz gebracht werden können. Hiergegen schützen moderne Entwässerungsanlagen mit z. B. Notüberläufen, weil sie überschüssiges Wasser gefahrlos ableiten. Bauherren sollten bei Entwässerungsanlagen unbedingt auf hochwertiges Material achten und sich von Experten beraten lassen, damit die Entwässerung lange und zuverlässig funktioniert, dauerhaft hohen Belastungen standhält und den Jahreszeiten trotzt. Das RAL Gütezeichen Gebäudeentwässerung bietet bei der Auswahl von Produkten und Dienstleistern eine gute Orientierungsmöglichkeit.

Empfehlenswert: Regelmäßige Überprüfung durch Experten
Der Schutz vor Abwässern ist für die Reinhaltung von Boden und Grundwasser sehr wichtig. Deshalb sind Hausbesitzer gesetzlich dazu verpflichtet, in bestimmten zeitlichen Abständen die Dichtheit ihrer Grundstücksentwässerungsanlagen kontrollieren zu lassen. Bauherren kommen ihren künftigen Pflichten als Eigentümer am besten nach, wenn sie ausgewiesene Profis heranziehen. Fachbetriebe mit dem RAL Gütezeichen Grundstücksentwässerung bringen die notwendige Fachkunde und Zuverlässigkeit mit. Sie haben sich verpflichtet, Hauseigentümern beim Schutz ihrer Immobilie vor Wasserschäden zu helfen und leisten mit ihrer Arbeit gleichzeitig einen Beitrag zum Umweltschutz und zum Werterhalt des privaten Eigentums.

Immer beliebter: Mit Regenwasser Geld sparen
Viele Grundstücksbesitzer nutzen bereits Regenwasser als Betriebswasser im Haushalt. Damit schonen sie nicht nur das Grundwasser, sie sparen auch bares Geld. Bis zu 50 Prozent des Wasserbedarfs einer Familie können abgedeckt werden. Ebenso danken die Gartenpflanzen die Bewässerung mit Regenwasser, da viele von ihnen das oft kalkhaltige Leitungswasser nicht vertragen. Damit eine Regenwasseranlage richtig funktioniert, sollten für Planung und Einbau unbedingt Experten zu Rate gezogen werden. Diese kennen sich auch mit den gesetzlichen Auflagen aus, die zu berücksichtigen sind. Bei der Auswahl der Materialien sind Bauherren zudem gut beraten, wenn sie auf das RAL Gütezeichen Regenwassersysteme achten. Dieses steht für Zuverlässigkeit und Langlebigkeit der Produkte, die höchsten Qualitätsansprüchen gerecht werden und regelmäßig auf ihre Hochwertigkeit hin geprüft werden.

Mehr Informationen
Weitere Informationen zum Thema sind auf www.ral-guetezeichen.de zu finden.
 
Wer mehr über Entwässerung wissen will oder sich generell zum Thema Sicherheit im Haus informieren möchte, kann bei RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e.V. kostenlos den RAL Ratgeber Sicherheit und Schutz rund ums Haus anfordern.

Kontakt: RAL-Institut(at)RAL.de

Weitere Informationen unter: www.bsb-ev.de
Quelle: Bauherren-Schutzbund e.V.
Einzugsgebiet: Deutschland
Datum: 22.01.2015

Bauherren-Schutzbund e.V.
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Fax (030) 31 50 72 11
mailto: office(at)bsb-ev.de
www.bsb-ev.de

Freitag 16. Januar 2015 | Rainer Huth
Einsturz eines Giebels infolge Ausschachtungen im Gründungsbereich

Schäden bei Ausschachtungen im Gründungsbereich von Bauwerken

 

Für dieses Thema nicht sensibilisierte Bauherren, Planer, Bauleiter oder ausführende Unternehmen gehen oft zu blauäugig an Ausschachtungen im Gründungsbereich von bestehenden Gebäuden heran.

Einsturz eines Giebels infolge Ausschachtungen im Gründungsbereich

Für dieses Thema nicht sensibilisierte Bauherren, Planer, Bauleiter oder ausführende Unternehmen gehen oft zu blauäugig an Ausschachtungen im Gründungsbereich von bestehenden Gebäuden heran.

Das Foto zeigt den Giebeleinsturz eines noch bewohnten Wohnhauses in Leipzig infolge Gründungsarbeiten. Zum Glück gab es in diesem Fall keine Personenschäden.

Arbeiten, bei denen diese Problematik zu beachten ist, sind zum Beispiel:

  • Grundungsarbeiten neben einem bestehenden Gebäude
  • Tieferlegung der Kellersohle in einem bestehenden Gebäude

Es reicht für Schäden schon aus, wenn auf einer größeren Länge neben einem vorhandenen Fundament Ausschachtungen bis zur Unterkante der Gründung vorgenommen werden. Der Baugrund unter dem vorhandenen Fundament weicht hierbei seitlich in die neue Baugrube aus. Das Fundament setzt sich entsprechend und es kommt zu Schäden an dem bestehenden Gebäude. Fachleute sprechen hier von Grundbruch. In der Folge können, wie in dem rechten Bild ganze Giebel einstürzen.

In der DIN 4123 [1] wird folgendes vorangestellt:

  • Entsprechende Arbeiten dürfen nur von Planern und Baufirmen geplant und ausgeführt werden, die wissen, wie es geht.
  • Unterfangungen bedürfen einer sorgfältigen Planung, Bauleitung und Ausführung
  • Und selbst bei sorgfältigster Ausführung können Schäden und Risse an den zu unterfangenden Gebäuden nicht ausgeschlossen werden.

Gehen Sie bitte an solche Aufgabenstellungen nicht blauäugig heran und binden Sie rechtzeitig geeignete Fachleute ein.

  1. Literaturhinweise:DIN 4123 (2000-09) "Ausschachtungen, Gründungen und Unterfangungen im Bereich bestehender Gebäude"
  2. Kaiser, J.; Rizkallah; "Planungs- und Ausschreibungsfehler bei berkömmlichen Bauwerksunterfangungen" - IFB Institut für Bauforschung e.v. - Informationsreihe Heft 17